OWK-Wanderung am 19. Juni 2022
"Zur römischen Villa Haselburg"
Die Tropenhitze erforderte ein Umdenken in der Planung. Wanderung und Exkursion in der „Villa Rustica“ erfolgten vormittags, die Nachmittags-Wanderstrecke wurde gestrichen.
Wie geplant, erreichten die „hitzeresistenten“ Wanderer unter Führung der Familien Bechthold, Schnatz und Schmidt per Bus und Odenwald-Bahn den Höchster Ortsteil Mümling-Grumbach. Einige Mitfahrer konnten ihr „9-Euro-Ticket“ nutzen.
Die Wanderung begann mit dem Anstieg hinauf nach Forstel, glücklicherweise gab es viele schattige Passagen am Waldrand. Dann -ohne Schatten- ging es weiter auf die Hummetrother Höhe und zur Römervilla.
Unterwegs wurden sehr viele Halte und Trinkpausen eingelegt. So auch an dieser imposanten "Garten- und Gemüseplantage".
Die für 11 Uhr von Erich Schnatz mit dem ehemaligen Bürgermeister von Höchst, Arno Schäfer vereinbarte Führung startete pünktlich. Herr Schäfer als Vorsitzender des „Haselburgvereins“ führte kompetent und engagiert. Natürlich stilgerecht gekleidet in Tunika und Römersandalen und ausgestattet mit „Badeschwamm-Zepter“.
Glücklicherweise gibt es auf dem Gelände einigen Baumbestand, jeder Quadratmeter Schatten war begehrt.
Informationen gab es zur Entstehung der „Villa Rustica“ (also ein „Gutshof“) um etwa 100 nach Christus. Eingeschlossen waren Wirtschaftsgebäude sowie ein komfortabler Badetrakt mit Wassertoilette. Wir konnten erfahren, dass im Badebereich das wichtigste Utensil dicke Holzschuhe waren, da der Steinboden infolge der nicht steuerbaren Fußbodenheizung ordentlich aufgeheizt wurde.
Auf großes Interesse stieß natürlich auch die Besichtigung der (fast) im Ur-Zustand befindlichen Toilette.
Tüchtige und erfinderische Menschen waren sie, die alten Römer. Arno Schäfer meinte, man würde sie heute als die „Japaner/Koreaner“ kennzeichnen (sahen sich vorhandene Techniken an und verbesserten sie kontinuierlich).
Nach Besichtigung des Standortes der ehemals 10 Meter hohen „Jupiter-Säule“ ging es zur Abkühlung in die „Keller-Räume“ und dann ins „Informationszentrum“. Dort gab es zum Abschluss eine kleine Weinverkostung im Angesicht einer Nachbildung der Jupitersäule.
Das Dankeschön der Gruppe galt dem rührigen Arno Schäfer sowie dem gesamten Haselburgverein für die ehrenamtliche Arbeit und das Engagement zur Erhaltung der historischen Anlage.
Dann hieß es, nochmals raus in die Mittagshitze. Glücklicherweise bereits nach kurzer Zeit war der Gasthof „Odenwald“ erreicht, Essen und Getränke wurden schnell bereitgestellt.
Wie erwähnt, entfiel der zweite Teil der Wanderung aufgrund der wirklich extremen Hitze. Per Auto-Konvoi ging es zurück ins ebenfalls heiße Bieberau.
Text: Werner Schmidt
Bilder: Bernd Richter, Werner Schmidt